Wer hat an der Uhr gedreht?
Sie wurde erstmals am 17. Juli 1909 mittags in Betrieb gesetzt und zählt mit einem Zifferblatt-Durchmesser von 4,20 Meter zu den größten Kirchturmuhren Österreichs: unsere Turmuhr. Angebracht in rund 55 Meter Höhe ist sie weit in Linz sichtbar und so der Zeitmesser einer ganzen Stadt.
Nach 112 Jahren zuverlässiger Arbeit wird die Uhr nun einer großen Generalüberholung unterzogen, denn: die Zeit hat auch an der Turmuhr ihre Spuren hinterlassen.
Die aktuelle Sanierung gliedert sich in zwei Bereiche.
Antriebstechnik (im Turminneren in der oberen Glockenstube)
Über vier lange Antriebswellen mit Kronenzahnrädern werden die vier Zeigerpaare synchron und elektrisch seit der Entstehungszeit angetrieben. Die Lagerung der bis zu sieben Meter langen Antriebswellen wird teilweise erneuert. Nach außen werden die alten und zum Teil stark korrodierten Zeigerwellen durch Nirosta-Stahl ersetzt. Durch den jahrzehntelangen Betrieb entstand im Laufe der Zeit eine Abnutzung der mechanischen Stahlwellen, was zu vermehrtem Spielraum in den Getriebebereichen geführt hat. Dies wird im Zuge der Sanierung behoben. Auch die kleinen äußeren Stahlbalkone zur Zeigerwartung und -justierung werden restauriert.
Die vier Ziffersätze mit den römischen Stundenzahlen sowie die Stunden- und Minutenzeigerpaare – mit der größten Länge von über zwei Meter – sind aus massivem Stahlblech mit einer Vergoldung gefertigt. Die Verschraubung ist im Laufe der Zeit korrodiert und wird nun durch Nirosta-Schrauben wieder neu befestigt. Auch die verwitterte und matt gewordene Vergoldung wird dabei erneuert. Die seit Jahrhunderten bewährte traditionelle Vergoldung der Turmuhren hat sich mit einer Haltbarkeit von 80 bis 100 Jahren als die dauerhafteste Methode erwiesen.
Die Sanierung der Turmuhr wird von der Firma Köstner aus Engelhartszell durchgeführt und es ist Chef Günther Köstner persönlich, der in einer Höhe von rund 55 Meter wagemutig Hand an unserer Turmuhr anlegt.
Wir haben ihm dabei über die Schultern geschaut:
(c) Mariendom Linz