Digitale Vermessung für Turmsanierung bestätigt Mariendom als zweithöchste Kirche Österreichs
Für die geplante, umfangreiche Sanierung des Turmhelms wurde der Mariendom Anfang Juli 2018 digital vermessen.
Die Vermessung war notwendig, um einen genauen maßstäblichen Plan aller acht Turmhelmseiten und somit eine detaillierte Darstellung der Steinoberfläche sowie des Fugenbildes zu bekommen. Dieser digitale Plan ist auch wesentliche Grundlage für die genaue Gerüstplanung an der Turmdachfläche. Die Photogrammetrie wurde mittels Drohne und Theodolit (Winkelmessinstrument) durchgeführt.
Im Zuge der Untersuchung wurde auch die genaue Höhe des Turms des Mariendoms mit 134,69 m (ab Gelände Oberkante bzw. 133,53 m ab Fußboden Oberkante) festgestellt. Damit wird die im historischen „Führer durch den Maria Empfängnisdom in Linz“ von Balthasar Scherndl aus dem Jahr 1902 angegebene Höhe von 134,80 m bestätigt. Die geringe Differenz ist auf die Veränderungen des Geländeniveaus seit der Errichtung des Turms zurückzuführen. Somit ist der Mariendom die zweithöchste und mit einer bebauten Fläche von 5.851 m2 die größte Kirche Österreichs.
Umfangreiche Turmspitzsanierung ab 2019
Untersuchungen im Herbst 2017 haben ergeben, dass in den kommenden Jahren eine Fülle an Renovierungs- und Sanierungsarbeiten im und um den Mariendom zu setzen ist. In einem ersten Schritt muss der Turmspitz dringend saniert werden. Neben der Ausbesserung sämtlicher Fugen ab einer Höhe von 65 m werden dabei auch alle Steinteile und Figurenelemente restauriert. Kleinere Reparaturen werden vor Ort durchgeführt, bei größeren Schäden müssen die bis zu 250 kg schweren Elemente abgebaut und in der Dombauhütte restauriert bzw. durch neue, von den Steinmetzen gemeißelte Teile ersetzt werden.
Im Zuge der Befundung wurden auch erstmals in der Geschichte des Mariendoms das Turmkreuz und dessen Verankerung detailliert begutachtet, kleinere festgestellte Schäden müssen repariert werden. Im Inneren des Turmes müssen Plattformen erneuert und baufällige Aufstiege ersetzt werden. Die Turmspitzsanierung wird je nach Witterung rund 2 bis 3 Jahre dauern, die Kosten belaufen sich rein für dieses Projekt nach derzeitiger Schätzung auf 4 Mio. Euro. Der Start der Renovierung mit Gerüstaufbau und Baustelleneinrichtung ist für Februar 2019 geplant.
Um die finanziellen Mittel für die notwendigen Sanierungsmaßnahmen langfristig zu sichern, wurde Anfang des Jahres 2018 die Initiative Pro Mariendom unter der Schirmherrschaft von Bischof Dr. Manfred Scheuer, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Bürgermeister MMag. Klaus Luger gegründet. Vorsitzender des Beirats der Initiative ist Landeshauptmann a.D. Dr. Josef Pühringer.
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Martina Noll, Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
Tel 0676.87768801
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Beide Fotos wurde im Zuge der Vermessung mittels Drohne gemacht.
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