Restaurierung der Krippe im Dom
Während die Arbeiten am Turmhelm derzeit winterbedingt ruhen, schreitet die Restaurierung der Krippe im Dom intensiv voran. In den nächsten Wochen wird der alte Kalk-Estrich-Boden vor der mit Staubwänden dicht abgeschotteten Domkrippe abgetragen und durch einen Solnhofer Pflasterboden ersetzt. Der alte Bodenbelag hatte sich im Laufe der vergangenen 110 Jahre durch Ausblühungen gewölbt und war so immer mehr zu einer Stolperfalle geworden.
Der Solnhofer Plattenkalk ist ein ganz besonderer Naturstein, der in verschiedenen Formen im Mariendom vorkommt. Er ist nicht nur als Bodenbelag im Längs- und Querschiff verlegt, auch der neue Altar besteht aus einem 7 Tonnen schweren Kalksteinmonolith. Gewonnen wird der Solnhofener Plattenkalk unter anderem in Bayern. Hier entstand er in der Zeit des Oberjura durch schichtweise Ablagerung, als das Abbaugebiet immer wieder von Wasser bedeckt war. Dieses Wasser war besonders salzhaltig, was die hohe Qualität der im Naturstein enthaltenen Fossilien erklärt. Das Salz hinderte Pflanzen und Tiere an der Verwesung, weshalb selbst kleinste Details nach 150 Millionen Jahren noch gut erkennbar sind. Eine weitere Stärke des Solnhofer: Er ist der dichteste und härteste Kalkstein der Erde und hat sich den Titel „legendärster Kalkstein der Welt“ redlich verdient!