Das nächste Fenster kommt nach Schlierbach
Aufnahme Mariens in den Himmel
Am 15. August feiern wir das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, landläufig bekannt als Maria Himmelfahrt. Auch in den prachtvollen Gemäldefenstern des Mariendoms wird das Motiv aufgegriffen.
Wer von hinten beim Turmeingang in den Mariendom kommt und nach vorne geht, kann das knapp 136 Jahre alte Glaskunstwerk in der Mitte über dem Hochaltar bestaunen. Es zeigt - in der Bildersprache des ausgehende 19. Jahrhunderts - die Aufnahme Mariens in den Himmel. Maria wird dargestellt auf ihrem Weg vom Totenbett hinein in das Geheimnis des dreifaltigen Gottes. Unten umstehen die Aposten das Totenbett Marias, das mit Blumen geschmückt war. Oben im Maßwerk ist der dreifaltige Gott dargestellt, umgeben von neun Engeln. Von weitem sieht man nur den Neunpass des Maßwerks. Sonne, Mond und Sterne, die diesen Kreis umgeben, weisen auf die Liebe Gottes hin, die sich in seiner Schöpfung zeigt.
Maria selbst erscheint in Bewegung, gleichsam angezogen vom Geheimnis Gottes. Begleitet wird Maria auf diesem (letzten und endgültigen Weg) von vier Engeln, die ein Weihrauchfass, eine Harfe, ein Szepter und eine Lilie halten. Maria, die betende, Gott lobende, die Jungfrau und die Mutter des Königs, geht in das Geheimnis Gottes und seiner Liebe ein.
Die unterste Bildreihe beginnt mit der Darstellung der Bundeslade, gefolgt vom Wappen der gräflichen Spenderfamilie von Harrach und dem Sitz der Weisheit (Mariengleichnis aus der Lauretanischen Litanei)
Auzug aus dem Buch:
Hineingenommen in sein Geheimnis/Die Glasgemäldefenster im Hochchor des Maria-Empfängnis-Domes in Linz. Gedanken von Dompfarrer Maximilian Strasser
Zu den Fenstern im Hochchor
Die elf Fenster im Hochchor wurden 1885 eingebaut und stehen unter dem Thema "Maria im Leben Jesu". Sie sind wesentlich größer als die Gemäldefenster in der Votivkapelle und im Kapellenkranz. Das hat damals eine völlig andere künstlerische Umsetzung möglich gemacht. Obwohl die Fenster gleichzeitig mit den alten Kapellenkranzfenstern geschaffen wurden, zeigen sie doch eine völlig andere Handschrift. Entworfen wurden die Fenster von den Künstlern Franz Plattner und Alfons Walder, gefertigt von der Tiroler Glasmalerei.
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